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Leseprobe:

Es ist schon wieder ein schöner Tag und wir brechen zum Tongariro Nationalpark auf. Zunächst geht die Fahrt entlang des Lake Taupo. Der See ist von vielen kleinen Orten umgeben und überall sieht man wieder Leute mit Booten und Angebote, Boote zu mieten. Bevor wir diese Etappe in Angriff genommen haben, sind wir noch zu den berühmten Huka Falls gefahren und haben auch noch die »Craters of the moon« angesehen. Aber zunächst zu den Wasserfällen. Der Waikato-Fluss kommt breit aus dem Tauposee und muss dann eine enge Felsenschlucht passieren, wo er sich zu einem richtigen Wildwasser wandelt. In drei bemerkenswerten Kaskaden überwindet er die Höhenunterschiede. Obwohl der letzte Wasserfall nur sieben Meter tief fällt, bietet die Szenerie einen dramatischen Anblick. Das Wasser, das im Lake Taupo ganz dunkel, fast schwarz aussieht, wird hier durch die Einwirkung von aufschäumender Luft azurblau. Bis kurz vor die Kaskaden fahren übrigens auch Boote. Für mutige Leute gibt es ein Shotover Boat und für Traditionalisten einen Missisippi-Dampfer. In diesem Feriengebiet der Neuseeländer ist dies jedoch noch eines der kleineren Abenteuer. Man kann tauchen oder sich in tiefe Höhlen hinablassen, das sogenannte Abseiling. Das ist ein Abseilen in etwa 50 m Tiefe um dann dort über Wasserfälle und durch unterirdische, kaum mannsbreite Schluchten im Neoprenanzug auf einem Lkw-Reifen zu rutschen. Für Pferdefreunde gibt’s Ausritte oder Kutschfahrten. Bungeespringen ist auch immer möglich. Aber das ist noch nicht alles, jeder kann hier etwas finden, um die Langeweile zu vertreiben. Die Neuseeländer sind anscheinend sehr auf Nervenkitzel aus. Alles was irgendwie aufregend und gefährlich ist oder so aussieht gibt’s in jedem Freizeitpark im Überfluss.

Gefährlich war eigentlich auch der Besuch in dem Gebiet »Craters of the moon«.Typisch neuseeländisch ist dieser Name für die hier vorkommenden geophysikalischen Aktivitäten. Man befindet sich auf dem Boden eines gewaltigen Kraters. Seine Ränder sind ganz deutlich zu sehen. Hier unten existieren so manche kleine Krater, die heute noch in Aktion sind. Es ist, als ob die Erde spricht. Es pfeift aus 50 cm großen Löchern. Aus Erdspalten dampft es. Dann stehen wir vor einem tiefen Krater, dessen Durchmesser etwa einhundert Meter beträgt. In einer Tiefe von etwa dreißig Metern hören wir Schlamm brodeln. Sehen können wir nichts, da ein Wasserdampfgeysir uns die Sicht versperrt. Wege führen über das Gelände, die man nicht verlassen darf, da die Gefahr besteht, dass man in kochenden Schlamm einsinken kann und sich starke Verbrennungen zuziehen könnte. Dann stehen wir vor einem Doppelkrater, der ebenfalls große Dampfgeysire hat, die jedoch von Zeit zu Zeit ihre Aktivität verlangsamen und so einen Blick auf den Boden gewähren. Der Kraterboden ist sehr flach, aber immer, und besonders an den Rändern zur Steilwand hin kocht die Erde. Das sind keine Blasen mehr wie wir sie schon sahen, hier kocht es wirklich. Neuseeland nutzt diese gewaltige Energie aus der Erde in einem Geothermal-Kraftwerk.